Seriously mad but quite normal: November 2012

30. November 2012

Katzenpoesie


Nebenwirkungen
oder Der Kater


Die Sonne lugt durch Wolkengrau,
der Garten liegt ermattet da.
Mein Magen krampft, im Kopf ist's flau,
- ich bin der Ohnmacht nah'.

Der Wein war gestern ziemlich stark;
- bin heute zittrig und k.o.,
ich fühle mich wie Magerquark, 
- nie mehr so viel Bordeaux!



© drago 2012

Blechsalat - LQ46



Bei Schnee, Glätte und Eis in Reddern

sich vier Autos ganz heftig verheddern.

Grimmig schauen die Frauen,

auf das männliche Grauen.

Manche will ihren Kerl auch gleich shreddern.



© drago 2012


Gefahren im Winter



Auf Grund der
niedrigen Temperaturen
scheint es
in meinem Wasserkopf
Glatteis
gegeben zu haben.

Dauernd rutschen
meine Gedanken aus 
und fallen hin.

Die Krankenstation
ist hier restlos überfüllt,
- nichts als
Brüche und Prellungen.

Und dann heißt es wieder,
ich hätte
immer kranke Gedanken
im Schädel,
ich sei
nicht ganz richtig
im Kopf!

Dabei war es nur
Eisglätte.



© drago 2012

Erstes Miniläum


50 Tage
gibt es jetzt meinen Blog!


Ich danke allen Lesern

und vor allem

meinen Followern

für die großartige Resonanz!

Ich werde mich weiter bemühen,
euer Vertrauen zu rechtfertigen,
und zwar als der absolut irre

D R A G O

Quelle: Fotolia.com

29. November 2012

H₂O - Aqua miserable



Ich fuhr mit meinem Auto,
konnte keine
20 Meter weit sehen,
und man sagte zu mir,
 es sei nur Wasser.


Später ging ich durch
die Straßen der Stadt
und wurde völlig durchnässt,
aber man sagte zu mir,
es sei nur Wasser.


Am nächsten Vormittag
schaute ich aus meinem Fenster:
eisige Golfbälle fielen auf
mein Auto und verbeulten es.
Wieder meinte man, 
es sei nur Wasser.


Jetzt sagt der Arzt,
ich hätte Wasser in den Beinen.

Ist das nun
Nebel,
Regen
oder Hagel?


© drago 2012

Music in the Air - LQ45



Ein wilder Kater aus Düren

wollte gerne Miezen verführen.

Er schnurrte und sang,

- was fürchterlich klang! 

Drum bekam meinen Zorn er zu spüren!



© drago 2012




Blickfang



Ich wollte aus dem Fenster schauen,
aber mir fielen 
vor lauter Müdigkeit
ständig die Blicke runter.

Manche zerbrachen auf dem Boden
in tausend Scherben
und waren nicht mehr zu gebrauchen.

Einer rollte davon 
und kullerte mir unter 
 den Wohnzimmerschrank;
der ganze Staub
 brannte in den Augen,
und ich musste heftig niesen.

Und dann das!
Einer dieser Blicke
fiel direkt auf meinen Fuß.
Ich fürchtete sofort, es könnte bluten.
Aber von meinen dicken Socken
wurde sein Fall abgefedert,
so dass er sich nicht
in meinen Fuß bohrte.

Ich war darüber so glücklich,
dass ich vor lauter Freude
auf der Stelle
einschlief.


© drago 2012


28. November 2012

Logorrhoe - Sprechdurchfall





Viele sondern massenhaft Worte ab,
obwohl sie nichts wirklich
Elementares auszusagen haben.

Meist sind sie noch dazu
nicht wirklich in der Lage,
ihre Belanglosigkeiten
in adäquater Form 
zum Ausdruck zu bringen.

Insofern sind ihre Elaborate
eine lästige Form
geistiger Umweltverschmutzung.

Aber eines muss man ihnen
meist doch zugute halten:

Ihre Wortbeiträge sind
in der Regel 
 "nicht gehirnverseucht"!


© drago 2012

auch zu finden unter:
http://kreisderboesendichter.blogspot.de

Klappt nicht !



Ich wollte gestern über
meinen Schatten springen,
aber es war so wenig Licht,
dass ich ihn nicht fand.
Hat sich wohl versteckt!


Nun habe ich es heute
noch einmal probiert.
Aber er muss es 
irgendwie gemerkt haben;
 ist doch einfach 
mit mir gesprungen.
So hab' ich's wieder nicht geschafft.


  Ich geb's auf, 
- klappt nicht! 

© drago 2012

Vergebliche Mühe böser Dichter



Wenn jemand mit Worten nicht geizt,
und solche wie uns dauernd reizt,
dann kann es passieren,
dass wir ihn sezieren.

Unsre Worte werden dann scharf
wie Skalpelle vom Ärztebedarf.
Wir treten verbal
ihm ans Knie allemal.

Nun, wie gesagt: - Nur mit Worten!
doch bei Depp & Konsorten
hilft oftmals Sarkasmus nichts mehr;

den kapiert er ja nicht, 
denn er ist nicht ganz dicht. -
Da müssten wohl "Hirndübel" her! 



© drago 2012


So kann's gehen - LQ44



Ein deutscher Tourist kauft in Stams

für den Hut den Bart einer Gams.

Seine Frau - sehr entzückt -

sprach: "Ich werd' noch verrückt!" -

und entsorgt den Hut mit dem Krams.


© drago 2012

27. November 2012

Ruhestörung - LQ43



Kurgast Kunz liess in Lindau-Bad Schachen

des Nachts plötzlich Luftballons krachen.

Er schlug auch wild auf der Trommel,

denn er hielt sich für Bommel. -

Er kuriert seinen Geist dort, den schwachen.



© drago 2012


Wie geht's?



How do You feel today?



Are you well?





What happened?




Oh my God, really?



And what are you doing now?



Maybe it's better you don't worry?!


für alle Bilder 
© drago 2012




26. November 2012

Folgerungen


Licht 
wird 
weniger

Licht 
ist 
Leben 

Leben
wird 
weniger 

Dunkel 
nimmt 
zu

Dunkel
ist 
Sterben

Leben 
wird 
weniger

Tod
tritt
ein

Licht 
nimmt
zu

- bald?


© drago 2012


Song of my Heart



Tief in mir klingt ein Lied
von Freude und Leid.
Was auch immer geschieht
in der Welt, in der Zeit; -
hör´das Lied ich nur klingen,
fange an ich zu singen,
und bin wieder zu allem bereit.

Will mal mir das Leben
des Guten viel geben,
dann höre ich in mir das Wort:
"Bleib´nüchtern - es geht wieder fort!"

Doch bringt es nichts Gutes,
beraubt schier mich des Mutes,
dann lausche ich in mich hinein
 und hör´: "Es wird bald anders sein!"

Nun, tief in mir klingt dies Lied
von Gutem, von Bösem, von Freude und Leid.
Doch was mir auch immer geschieht,
  im Leben, im Sterben, in Welt und in Zeit; -
das Lied hör´ich klingen,
und fang´gleich an zu singen:
"Ja, gern bin ich zu allem bereit!" 



© drago 2012



Auch noch Spott! - LQ42



Einem Kegelbruder aus Winsen

ging der entscheidende Wurf in die Binsen.

Seine Frau schaut ihn an,

schreit: "Was hast Du getan?!" -

und fängt an, ziemlich höhnisch zu grinsen. 



© drago 2012


Missing in Action



I

Hoch am Himmel sah man zwei Greifvögel kreisen. Das weite Hügelland war verlassen und menschenleer. Die Sonne neigte sich zum Horizont, der Tag ging zu Ende. "T'ri'On, lass uns dort bei dem Findling rasten!" Mit diesen Worten ging T'ri'Ee in den Sturzflug über; sein Bruder folgte ihm auf der Stelle. Sie landeten am Fuße eines Hügels hinter einem mehr als zehn Fuß hohen Monolithen. Auf der anderen Seite des Felsens plätscherte ein Flüsschen dahin, der nahe Wald versprach genug Holz. Hier würden sie die Nacht verbringen. Ein Beobachter wäre wohl nicht nur ein wenig, sondern ziemlich verwundert gewesen, hätte er die Szene verfolgt. Da stürzten zwei riesige Vögel vom Himmel und landeten hinter einem großen Felsen, um sich am Boden plötzlich in zwei Krieger zu verwandeln.

Farbiger?



Farbe ist mein großes Thema!

Manchmal werde ich rot vor Wut,
oder gelb vor Neid,
oft ist mir so übel, dass ich im
Gesicht ganz grün bin.

Ab und zu - sehr selten - bin ich blau.
Ich habe schwarzen Humor
und eine weiße Weste.
Und ich hasse nichts so sehr, wie
braunes Gedankengut und Gerede.

Manche sagen, meine Seele sei 
so wie mein Humor - also: schwarz.
Dabei habe ich ein goldenes Herz.

Nur in meinen Gedanken
ist es zur Zeit überwiegend
nebelgrau.

Ich passe mich der Umwelt an.
Vermutlich bin ich ein
Chamäleon!

© drago 2012

25. November 2012

Böses Erwachen - LQ41



Ein alter Geizhals aus Cannes

`ne Million im Lotto gewannes.

Das erfreute ihn sehr,

und es schockt´ihn noch mehr,

als der Traum beim Erwachen zerrannes.


© drago 2012

24. November 2012

Countdown for Freedom



Ich habe mich getrennt
von den Dingen,
die mir Bodenhaftung versprachen.

Alles Schwere habe ich jetzt
aus meinem Leben
dauerhaft verbannt.

Bindungen habe ich gelöst,
um ungebunden zu sein,
frei und bereit.

Diese Erde mit ihrer
Anziehungskraft
wird mich nicht halten.

Denn ich habe beschlossen,
ganz leicht und frei zu sein,
abzuheben und
davonzufliegen
in die Räume des Glücks.

Aber wegen Problemen
mit den Kraftstofftanks
und der Ballaststabilisierung
musste der Start
verschoben werden.

Ein erneuter Countdown
erfolgt zu einem
späteren Zeitpunkt.

Solange kann ich noch
die letzten 
Gedankenstränge
kappen,
denn auch Erinnerungen
binden und fesseln.

Angst,
Phantasie,
Träume
und
Wahn
füllen wir in die Tanks,
sie werden
mich dann fort treiben,
immer weiter
bis ans Ende
und darüber hinaus.

Es gibt keine Grenzen.


Wortlos ?


Wer schweigt bei Schmerzen,
wer vor Schreck,
vor Angst und seinem tiefen Leid,
wer schweigt sich weg,
wer schweigt, weil Hunger kraftlos macht,
und schweigt vor Scham, weil alles lacht?

Wer schweigt, weil niemand mit ihm spricht,
und wer, weil sonst das Herz ihm bricht,
wer, weil ihm längst die Worte fehlen,
schweigt und möcht' schrei'n aus tausend Kehlen,
wer schweigt, trotz heißer Wut im Magen,
schweigt, trotz seiner vielen Klagen?

Doch auch viele Menschen schweigen,
wo ein Wort so wichtig wär'; -
sie sind hilflos, wortlos, fühllos,
das Schweigen hören sie nicht mehr.

Oft bringt uns die Welt zum schweigen,
weil sie uns nicht hören will!

Nur mancher will beim Plappern bleiben,
obschon man wünscht, er wäre still!


© drago 2012

Preiskampf - LQ40



Für eine Visagistin aus Greiz

hatte Creme so gar keinen Reiz,

wenn sehr teuer sie war.

Denn eines ist klar:

Die Dame plagt ziemlicher Geiz. 


© drago 2012


Leuchtturm?



Die Tage sind blickdicht und kurz,
dafür sind die Nächte,
schon am Spätnachmittag beginnend,
sehr lang - und so schwarz
wie meine Gedanken.
Der Winter naht,
und der Frühling ist noch so weit.
Das Grau und das Dunkel
sind nicht mehr damit zufrieden,
die Welt zu unterwerfen.
Sie wollen auch in mir
die Herrschaft übernehmen, 
möchten in mich eindringen,
mich von innen her verdunkeln.
Meine Gegenwehr ist verzweifelt.
Die Kräfte erlahmen.
Mir fehlt das Licht -
innen und aussen.
Wer wird mein Leuchtturm sein?


© drago 2012

23. November 2012

Pechvogel - LQ39



Einem ziemlichen Macho aus Österreich

gefällt die Frau von `nem Wüstenscheich.

Er schleicht sich zum Harem,

 doch dort wacht halt Karem -

und prügelt ihn sowas von windelweich!


© drago 2012

Oh, that's it?!



Manchmal ist das Leben
irgendwie nicht so toll.
Oftmals ist es aber auch 
nur unser Blick auf das Leben,
der es so seltsam erscheinen lässt!


© drago



Lach das Leben an,
und wenn das nicht hilft,

- dann lach es aus!


© drago 2012