Seriously mad but quite normal: Vom Nutzen der Philosophie

24. Juni 2014

Vom Nutzen der Philosophie



Es amüsiert mich immer wieder neu, wenn ich Leute darüber schwadronieren höre, was für eine nutzlose Wissenschaft doch die Philosophie sei, dieselben Typen aber gleichzeitig relativ schamfrei für sich in Anspruch nehmen, zur Gattung Homo sapiens sapiens zu zählen (obwohl sie das vermutlich anders formulieren würden). 

Da wird bemängelt, dass die Philosophie über so überflüssiges Zeugs unangemessen viel nachdenke, noch mehr darüber rede, und noch viel mehr darüber schreibe (als ob sie jemals auch nur eine Zeile davon gelesen hätten). Ausserdem kämen die Philosophen durch ihr uferloses Sinnieren zu Schlüssen, die man doch eh nicht verstehen könne, und Effekt habe die Sache auch irgendwie nicht. Man könne also mit Fug und Recht behaupten, dass es sich dabei um eine insgesamt wenig nutzbringende Tätigkeit handle. Die sollten lieber was Richtiges tun, etwa arbeiten. 

Und danach gehen diese Superhirne zu BurgerKingoder MacDonalds, um durch den Verzehr nutzbringend erzeugter Lebensmittel der Menschheit einen nutzbringenden Dienst zu erweisen. 

Obwohl, man kann sich einiges davon durchaus merken, weil es aussergewöhnlich (wenn auch vielleicht nicht originell) ist, zum Beispiel:

Man kann zuviel über etwas nachdenken!

Was mir nichts nützt, ist nutzlos!

Was ich nicht verstehe, ist doof!

Das sind zugegebenermaßen schon ziemlich nutzbringende Aussagen, die den Fortschritt der Menschheit irrsinnig befördern werden. Chapeau!



© drago 2014 

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