Seriously mad but quite normal: Buch-Gewohnheit

25. Oktober 2014

Buch-Gewohnheit


Zuallererst möchte ich betonen, dass ich relativ viele Bücher aus dem Internet auf meinen eReader lade. Doch dabei handelt es sich entweder um Klassiker oder um Werke mir bekannter Autoren. Aber eine "Neuheit" (also für mich) kann ich nicht einfach so per Mausklick beschaffen. Da ist dann sowas wie ein "zartes Kennenlernen" notwendig.

Ich habe nämlich eine Gewohnheit beim Buchkauf. Da muss ich den ersten und letzten Satz (vielleicht auch je zwei davon) lesen. Und da entscheidet es sich, ob ich das Buch erwerbe. Es muss beim Lesen dieser zwei, drei Sätze eine besondere Spannung entstehen, ich muss berührt werden, eine Saite muss schwingen.

Ist das nicht der Fall, werde ich das Buch definitiv nicht kaufen. Selbst wenn es alle Welt für einen Hit hält, wenn es ein Bestseller ist. Dann eben ohne mich. Und ich kann sagen, dass die Methode noch nie versagt hat. Alle so besorgten Bücher habe ich mit Genuss und Gewinn gelesen. Einmal, mehrmals, oder immer wieder. Auf diese Art und Weise habe ich etwa Haruki Murakami (damals "Kafka am Strand"), oder auch Dai Sijie ("Balzac und die kleine chinesische Schneiderin") sowie Eric-Emmanuel Schmitt für mich entdeckt. Und die zweimal, bei denen ich ein Buch kaufte, obwohl mein Feeling "Nein!" sagte, waren richtige Reinfälle, Bücher, die ich nie zuende las.

Ich leite daraus ab, dass es besonders diffizil ist, den ersten Satz, den Einstieg in ein Buch zu komponieren. Und dass man ein Buch nicht einfach so auslaufen lassen kann. Es muss bis zu seinem letzten Satz hin richtig durchgearbeitet sein. Der letzte Satz muss eine Spannung erhalten, obwohl das Buch zu Ende ist. Er soll wie eine Verheißung wirken. Auch dann, wenn es keine Fortsetzung geben kann, soll, wird.

Und meine Streifzüge durch die Buchhandlungen dieser Welt zeigen mir immer wieder, dass nur sehr wenige diese Kunst des Schreibens (wie ich sie mag) beherrschen. Doch das ist auch ganz gut, denn ich weiß sowieso kaum noch, wohin mit den ganzen Büchern. Sie nehmen mittlerweile eine ganze Etage meines Hauses ein. Der Schreiner grinst schon, wenn ich wieder einen Regalauftrag vergebe. 

Wie geht ihr an Bücher ran? Was hilft euch bei der Kaufentscheidung? Habt ihr auch Buchgewohnheiten?



© drago 2014 

2 Kommentare:

  1. Hm, Gewohnheiten habe ich nicht. Ich lese zwar immer und alles mögliche, aber ich habe im Moment dazu zu wenig Zeit. Doch ich blättere meist auch hinein, so mal am Anfang und dann einfach in die Mitte des Buches und wenn es mir gefällt, dann ist es mir ;)

    Wobei ich ja auch solche einfachen Sachen wie Perry Rhodan Neo lese ;)

    Liebe Grüße
    Björn :)

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    1. Na, ich lese auch nicht nur hochgeistige Werke. Man muss ja auch mal entspannen.

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